#27 Zwei Wochen im Lager: Wie sich der CEO-Blick verändert - Im Gespräch mit Hans van der Velden, CEO Keller & Kalmbach

Shownotes

Was passiert, wenn ein neuer CEO seine ersten zwei Wochen im Lager verbringt, statt im Eckbüro? Warum viele Probleme nicht in der Fläche, sondern im Büro entstehen? Und wieso man das Wetter nicht steuern kann, die Haltung aber schon?

In dieser Headhunter-Insights-Folge sprechen Jessica Sander und Dominic Späth mit Hans van der Velden, CEO der Keller & Kalmbach GmbH. Hans verbindet niederländische Emotionalität mit schweizerischer Struktur – und erzählt sehr offen, wie ihn Windsurfen, Familienunternehmen und seine eigene Biografie als Vater und Führungskraft geprägt haben.

Er nimmt uns mit in seinen Führungsalltag: vom Undercover-Start im Lager über die Einführung einer Du-Kultur ohne Zwang, bis hin zu sehr konkreten KPI-Ansätzen, um Kultur messbar zu machen. Gleichzeitig zeigt er, wie er bei allen beruflichen Reisen seine Rolle als Familienmensch lebt – mit klaren Ritualen, radikaler Ehrlichkeit und dem Fokus auf Qualität statt Quantität der gemeinsamen Zeit.

Moderation: Jessica Sander & Dominic Späth

Mehr über unseren Gast: Hans van der Velden, CEO der Keller & Kalmbach GmbH, einem Familienunternehmen für C-Teile-Management sowie Verbindungs- und Befestigungstechnik.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Da wurde jetzt nicht groß verkündet, da kommt jetzt der künftige Chef und der arbeitet mit euch mit.

00:00:04: Also am Anfang kam ich mir fast so ein bisschen wieder an der Coverbost vor.

00:00:07: Auch wenn ich dann gesagt habe, ja, ich bin euer künftige Chef, dann haben alle immer so gelacht, kommst du nicht hier mitarbeiten, oder?

00:00:12: Und dann sagst du doch, ich bin es.

00:00:13: Ich will verstehen, was ihr tut, bevor ich dann darüber auch einfach werte und urteile.

00:00:20: Willkommen zu Headhunter Insights.

00:00:22: In diesem Podcast dreht sich alles um Leadership, die den Unterschied macht.

00:00:27: freuen Sie sich auf Insights eines Headhunters und spannende Gäste, die exklusive Einblicke aus den Chefetagen deutscher Unternehmen mitbringen.

00:00:36: Das ist Headhunter Insights.

00:00:41: Herzlich willkommen zu Headhunter Insights.

00:00:43: Ich bin Jessica Sander und ich freue mich sehr, zusammen mit Dominik spät durch diese Folge zu führen.

00:00:48: Hallo Dominik.

00:00:48: Hallo Jessica.

00:00:49: Und heute haben wir einen Mann zu Gast, der für echte Hands-on-Führung steht,

00:00:54: Niederländer

00:00:55: mit Schweizer Wurzeln, seit im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahrzehnte im Jahr- und Jahr leidenschaftlicher Sportler und hat sogar an einer Surfstation mitgearbeitet.

00:01:23: Und dort hat er gelernt, das Wetter kannst du nicht steuern, die Haltung schon.

00:01:28: Und natürlich ist klar, dass wir uns hier auch duzen.

00:01:30: Ich freue mich sehr, dass er da ist.

00:01:31: Hallo Hans van der Felden.

00:01:33: Guten Morgen Jessica.

00:01:34: Guten Morgen Dominik.

00:01:36: Hallo Hans.

00:01:37: Die erste Frage ist jetzt obligatorisch, weil wir uns ja schon über Downhill und DCS unterhalten haben.

00:01:42: Aber dennoch für unsere Hörer, was beschäftigt dich aktuell beruflich und was magst du privat?

00:01:49: Gut beruflich natürlich die allgemeine Lage, also die ist natürlich alles andere, also freulich, also ob das jetzt politischer Natur ist, aber auch einfach die Weltpolitik, wie sich gerade die Welt schon ziemlich stark verändert hat und auch die Herausforderungen, von denen wir als eigenes Unternehmen aber auch Deutschland steht, das geht natürlich an mir nicht spurlos vorbei.

00:02:09: und privat natürlich indirekt halt auch so ein bisschen die Frage Ja, was für eine Zukunft werden meine Kinder mal vorfinden und vor allem auch die Kinder meiner Kinder.

00:02:20: Also da gab es sicher Momente, wo ich auch schon positive in die Zukunft geblickt habe und mir da schon Gedanken mache, was kann ich meinen Kindern damit auf den Weg geben, dass sie hoffentlich ein möglichst gutes Leben auch noch einfach vorfinden werden und auch ihren Kindern ein gutes Leben geben können.

00:02:35: Ich

00:02:35: glaube, das ist eine Frage, die uns Feder allgemein beschäftigt im Moment, wenn man so die Gesamtgemengelage sieht.

00:02:42: auch gar nicht einfach da einen richtigen Rat zu geben.

00:02:44: Man kann den einfach nur, ich sage mal, Werte mitgeben, eine gute Substanz und die dann eben auch durchs Leben begleiten, so wie wir es vorhin auch besprochen haben.

00:02:52: Und sie einfach zu entwickeln, ihren Talenten entlang.

00:02:55: Ja, absolut.

00:02:56: Und ich verstehe auch, dass die heutigen jungen Menschen eine gewisse Sorge und Angst auch haben, weil sie einfach in kurzer Zeit viel mehr vielleicht wirklich Krisen erlebt haben wie... meine Generation das noch hatte.

00:03:07: Also wenn da jemand vielleicht irgendwie jetzt zehn Jahre alt ist und wenn man denkt durch die Corona-Pandemie, wie viele Jahre dem jungen Kind genommen wurden, wichtige Jahre in der Entwicklung, das haben wir alles nie mitgemacht.

00:03:19: Auch wenn ich die Statistik immer so ein bisschen schlucken muss, wenn ich da so lese, was wo wie, aber ein Stück weit merke ich schon, ich muss da auch immer mehr Verständnis einfach dafür aufbringen, weil die halt einfach schon auch ganz ganz vieles erlebt haben, wo... Ich davor bewahrt wurde.

00:03:35: Ja, auch mit Ängsten und Ausgrenzungen.

00:03:37: Wenn du die Corona-Pandemie da jetzt nennst, das ist ja schon was, wo auch die jungen Menschen schon ganz extrem früh Ausgrenzung.

00:03:45: und eigentlich so eine ganze Bevölkerung, die Angst hatte.

00:03:49: Das ist schon, also auch für meine Jungs, eine ganz, ganz prägende Zeit, die immer wieder hoch kommt.

00:03:53: Da sprich sie immer wieder drüber mit hin.

00:03:55: Also es ist verrückt.

00:03:56: Ich denke meine Kinder haben drei Jahre keinen Geburtstag mit den Freunden gefeiert, weil man einfach nicht durfte.

00:04:01: Oder waren auch nicht in der Schule.

00:04:02: Das

00:04:03: war eine ganz harte Zeit.

00:04:04: Waren

00:04:04: allein gelassen, auf sich allein gestellt und irgendwie ... Für uns in unserem Alter war das jetzt so ein Einfach, weil wir einfach schon viel Lebenserfahrung mitgebracht haben.

00:04:12: Für die Kinder war das irgendwie fast so ein bisschen wie der Boden wird einfach mal weggerissen und Strukturen waren nicht mehr da und irgendwie man erwartete von kleinen Kindern, dass jetzt fast wir Erwachsene agieren müssen.

00:04:21: Ja,

00:04:22: definitiv.

00:04:23: Hans, ich würde jetzt gerne noch einmal kurz auf den sportlichen Bereich gucken.

00:04:26: Du hast ja, du bist ja sehr sportlich.

00:04:28: Unter anderem hast du ja auch Swinsurfen

00:04:30: betrieben.

00:04:31: Meine Frage ist, was nimmst du denn konkret aus diesem Sport mit in dein Führungsalterg?

00:04:35: Ja, was mich dort sicher stark geprägt hat, weil es ein Sport ist, wo ich auf die Natur angewiesen bin.

00:04:41: Und du hast das vorhin so schön gesagt, ich kann ja die Natur nicht beeinflussen.

00:04:45: Und auch die Menschen, das kam ja immer einfach fremde Menschen zu mir, die irgendwie etwas erlernen wollten und man braucht dazu halt.

00:04:53: Ideale Bedingungen, die halt oftmals nicht da waren und dann trotzdem irgendwie das Beste draus zu machen, dass man dann halt relativ schnell, intuitiv halt agieren muss und gesagt, okay, jetzt machen wir halt nochmal ein Theorie Block mehr oder wir machen was spielerisches, auch wenn kein Wind war.

00:05:06: Und ich glaube, das hilft mir heute schon auch im Geschäft, dass ich glaube schon sehr intuitiv bin und einfach mich relativ schnell auf unterschiedliche Situationen einstellen kann und eigentlich Nicht die nächste Linie, dann sehe ich, okay, Mist, jetzt ist irgendetwas Schlechtes gekommen, sondern ich eigentlich immer mir überlegt habe, okay, was mache ich jetzt daraus?

00:05:26: Also halt, weil ich muss ja was damit machen mit der Situation.

00:05:29: Und das hat mich schon geprägt.

00:05:30: Dort einfach mit Wind und Wetter und unterschiedlichsten Menschen umgehen zu können, von jung bis alt, weil da hat man Leute, die haben es wirklich auch nicht gekonnt und andere, die haben sehr schnelle Erfahrungen gemacht und da hat man in der Gruppe Leute, da geht alles gut und bei Leuten, da geht gar nichts.

00:05:45: und wie kann ich jetzt trotzdem die Gruppe zusammenhalten, dass alle irgendwie Spaß haben und das war für mich eigentlich eine gute Lernerfahrung auch.

00:05:54: Du hättest ja auch beruflich... noch mehr im Sportbereich landen können.

00:05:57: Das war ja eigentlich dein Wunsch.

00:05:59: Was war dann der ausschlaggebende Grund?

00:06:01: oder ja, das dann bei Keller und Kalmbach anzufangen?

00:06:05: Also, wie kommt es so vor im Sport eigentlich dann in diesen Bereich?

00:06:10: Ja, das war eigentlich eher schon vor vielen, vielen Jahren, wo ich bei den Firma Boss hat ein anderer Verbindungstechniker, Hersteller angefangen habe.

00:06:17: Da bin ich auch eher zufällig reingerutscht, weil ich war zu der Zeit, wie gesagt, bei dieser Surfstation und habe dann aber für mich schon auch erkannt, ein Leben lang irgendwo auf dem Wasser sein ist vielleicht dann doch auch nicht.

00:06:29: Und ich habe ja auch eine technische Grundausbildung gemacht und das war auch das Thema, wieso ich auch, wo ich zukelle kann, gewechselt bin, gesagt habe, ich will einfach wirklich an der Basis anfangen und gehe ins Lader.

00:06:38: und habe dann viele Jahre bei dieser Firma gearbeitet und dann kurz vor fünfzig, wo ich dann mich beruflich neu orientieren wollte, habe ich wirklich mir noch mal die Gedanken gemacht, will ich jetzt wirklich in die Sportbranche gehen?

00:06:49: Da hätte ich am liebsten halt irgendwo ein Sportartikelhersteller übernehmen wollen, aber das hat sich dann halt nicht ergeben.

00:06:54: Aber ich habe halt über zwanzig Jahre mit Leidenschaft halt mich um Verbindungstechnik gekümmert und mich fasziniert jetzt halt immer noch, wenn man sieht, wie irgendwelche Produkte hergestellt werden.

00:07:03: Und für mich war klar, wenn ich mich anders orientieren, dann will ich unbedingt wieder in einem Familienunternehmen und dieses Mal in einem Unternehmen, was nicht an der Börse ist.

00:07:11: Und die Branche ist wie eine kleine Familie, man kennt sich und man wusste, wer da, wo auf dem Markt zugange ist.

00:07:17: und dann durch einen glücklichen Zufall bin ich mit Herrn Dr.

00:07:20: Seidel in Kontakt gekommen und irgendwie haben wir uns von Anfang an also Menschen sehr gut verstanden.

00:07:25: und das hat mich einfach so beeindruckt, dass bei dem ganzen Auswahlprozess ging es wirklich immer nur um mich als Person.

00:07:33: Pass ich als Person zu dem Unternehmen, aber nicht nur ich selber, sondern auch ich und meine Familie.

00:07:40: Ich mag mich noch erinnern, dass eine der ersten Momente war.

00:07:42: dann, okay, ich lade Sie zu messen ein, bringen Sie bitte Ihre Frau mit, Ihre Kinder mit, ich bringe meine Kinder mit.

00:07:48: Und danach werde ich dann Ihnen sagen, ob ich den Prozess mit ihnen weitergehe oder nicht.

00:07:52: Und ich fand das so was von toll, weil ihm was einfach wichtig zu sehen.

00:07:56: Wie gehe ich mit meinen Kindern um?

00:07:57: Wie offen sind meine Kinder auch?

00:07:59: Seinen Kindern liegen über?

00:08:00: Wie kommuniziere ich mit meiner Frau?

00:08:02: Und da hat er irgendwie gemerkt, doch, also so wie seine Kinder drauf sind, so wie die miteinander rumgehen, das ist so wie er sich das halt vorstellt.

00:08:11: Wie eine Person, die jetzt einen Familienunternehmen, sage ich mal, in die Zukunft führen soll.

00:08:16: der Person möchte das so anvertrauen.

00:08:18: Und für ihn waren dann eigentlich, ab dem Moment habe ich klar gesagt, ich mache den Prozess nur noch mit Ihnen weiter.

00:08:22: Und ich fand das so beeindruckend, weil ich sage, wir haben uns eigentlich noch gar nicht richtig intensiv kennengelernt.

00:08:27: Aber das war für mich und für ihn eigentlich ein doch sehr wichtiger Anlass, um zu sagen, doch, das passt.

00:08:34: Aber das ist was, was ich in meinem Geschäft auch immer wieder empfehle, eben zu sagen, man muss ich sehr stark auf der persönlichen Ebene kennenlernen.

00:08:42: Und so ein Abendessen mit Familie sagt ja schon viel aus.

00:08:45: Da sagt es ja auch zum einen für dich, aber auch für deinen Gesellschaft aus, möchte man in der Zukunft den Weg gemeinsam gehen und letztendlich, dass man die Fähigkeit zum Management und zum Zeteilemanagement und zu deinem Kerngeschäft mitbringt.

00:08:59: Das ist Grundvoraussetzung.

00:09:01: Daran wird aber auch eine Besetzung nicht scheitern, sondern es bescheidet im meisten Fall, an dem, dass man eben menschlich sich verschätzt.

00:09:08: hat und deshalb finde ich das gut, wie das bei dir gelaufen ist und man sieht ja auch, dass es wirklich erfolgreich ist.

00:09:15: Hans, du hast zu Beginn zwei Wochen lang im Lager mitgearbeitet.

00:09:19: Das ist was, was mich von der ersten Minute anfasziniert hat, als du mir das erzählt hast.

00:09:24: Was hast du dort gelernt und was hat bis heute noch deine Entscheidung geprägt aus den zwei Wochen, wo du wirklich an der Basis des Unternehmens gelernt hast?

00:09:35: Also zum einen habe ich dort wirklich hart gesehen, dass Die Menschen, die da arbeiten, wirklich mit Herzblut dabei sind.

00:09:42: Und dass der Job wirklich ein echt harter Job ist.

00:09:44: Also die ersten Tage waren wirklich hart.

00:09:47: Wenn man halt so von klassisch Bürojob kommt, dann muss man den ganzen Tag rumstehen, Sachen rumschleppen.

00:09:51: Also körperlich.

00:09:52: Und ich bin jetzt körperlich relativ gut beisammen.

00:09:54: Aber ich war körperlich schon geschafft am Abend.

00:09:57: Aber auch geistig.

00:09:58: Weil das sieht immer alles so einfach aus, wenn man irgendwie wahre Einlagen, Auslagen muss.

00:10:02: Man wird aber am Rechner geführt und ich habe so viele Fehler gemacht.

00:10:07: Die Leute fanden das aber richtig toll, weil am Anfang die, die haben das gar nicht so richtig realisiert, weil ich, da wurde jetzt nicht groß verkündet, da kommt jetzt der künftige Chef und der arbeitet mit euch mit.

00:10:16: Also am Anfang kam ich mir fast so ein bisschen wieder an der Coverpost vor.

00:10:19: Auch wenn ich dann gesagt habe, ja, ich bin der künftige Chef, dann haben alle immer so gelacht und gesagt, kommst du ja nicht hier mitarbeiten, oder?

00:10:25: Und dann gesagt, doch, ich bin's.

00:10:26: Und das war dann irgendwie so nett, weil die hatten dann trotzdem keine Berührungsängste, weil sie haben gesagt, wieso machst du das?

00:10:32: Und dann gesagt, ja, weil ... Das ist ja eigentlich unser Herzstück, weil das ist das, was ihr hier macht, während unsere Kunden, also erstes nachher sehen, wenn ihr die Ware in einem schlechten Zustand raustickt, dann ist das das erste, was der Kunde von uns sieht.

00:10:44: Und für mich war immer diese Kundenorientierung wichtig.

00:10:47: und zum anderen hat es mir aber auch dann eigentlich einen sehr, sehr guten Überblick gegeben, wo haben wir einfach interne Themen, also weil die waren ganz offen, haben wir gesagt, Das und das macht mein Arbeitsalltag schwer und hier habe ich Themen und das waren mal ganz einfache Dinge, weil sie vielleicht nicht die idealsten Werkzeuge hatten und dann sich das irgendwo organisieren mussten oder selbst behälsmäßig kleine Dinge gemacht haben.

00:11:11: Und das war für mich schon wichtig, um einfach zu verstehen, wo sind die echten Ursachen von den Herausforderungen, die wir haben.

00:11:20: Und zum anderen halt auch, weil ich durch meine, sagen wir mal, technische Grundausbildung war mir schon auch wichtig den Leuten auch hier zu zeigen ich will verstehen was ihr tut bevor ich einfach dann darüber auch einfach werte und urteile.

00:11:34: und das hilft mir heute bei allem was ich tue.

00:11:36: auch weil ich wusste dann sofort wo ich dann nachher sage ich mal in den administrativen Bereichen genau reinschauen muss, weil ich die Auswirkungen im Lager gekannt habe.

00:11:46: Und die Ursache war nicht, dass der Lagermitarbeiter zu langsam kommissioniert hat, sondern weil wir vielleicht Dinge versprochen haben, für die eigentlich die Prozesse gar nicht so richtig ausgelegt waren.

00:11:55: Und deswegen war mir das auch wichtig und nicht einfach nur ein, zwei Tage, sondern ich muss ja wirklich ein, zwei Tage in jedem Bereich mitarbeiten können, um es selber am eigenen Leib zu spüren.

00:12:07: Aber das

00:12:07: ist toll, du hattest ja sozusagen dann gleich auch die Basis auf deiner Seite, oder?

00:12:10: Als du da angefangen hast.

00:12:12: Ist großartig.

00:12:13: Ja, nee, nee.

00:12:13: Und auch die gemeinsamen Abendessen, weil ich habe natürlich die in der Nachtschicht mitgearbeitet, auch in die Frühschicht.

00:12:18: Und dann hat man halt auch beim Essen kam und sich näher.

00:12:20: Und ich mag mir noch eine Frage erinnern von einem, ich glaube, so ein rumänischer Kollege, der dann so aufgebrochen wird und gesagt hat, wie wird man denn überhaupt Chef?

00:12:28: Und ich war da so eine nette und lustige Frage.

00:12:32: Und da habe ich dann auch gesagt, das braucht natürlich schon Ehrgeiz.

00:12:36: Man braucht aber auch immer Glück, weil man muss halt auch im richtigen Moment eine Person haben, die in einem das Potenzial erkennt und einen dann fördert.

00:12:45: Aber man muss auch auf ganz viel verzichten.

00:12:47: Also in Jesse Linie halt Familie, Freunde, sonstiges.

00:12:50: Also solche Jobs aus meiner Sicht sind schwierig, ohne wirklich auch auf relativ vieles verzichten zu müssen.

00:12:58: Und diese Balance ist... Nicht ganz einfach.

00:13:01: Du hast

00:13:01: schon Messer angesprochen.

00:13:02: Was waren denn so die kleinen Dinge, die du sofort geändert hast?

00:13:05: Wo du gemerkt hast, okay, hier hakt es, da müssen wir direkt dran.

00:13:08: Also eines war, weil wir natürlich viele Kollegen aus den unterschiedlichsten Regionen hatten, die, sag ich mal, jetzt unsere Sprache nicht allzu mächtig waren und in unserer Branche arbeiten wir ganz viel mit Abkürzungen.

00:13:18: Also wenn ich nicht wirklich aus der Branche komme, dann sind da so viele Hyroglyphen, wo ich eigentlich gar nicht richtig weiß, was das ist.

00:13:24: Und ich habe gesehen, dass ganz oft... hatten wir bei Produkten Bilder, aber auch ganz viele hatten noch keine Bilder.

00:13:30: Und da gesagt ein Bildzeug hat mehr als tausend Worten.

00:13:32: Und da gesagt, ich will jetzt, dass wirklich sobald ein Artikel kommt und da ist kein Bild, dann muss einfach eine Station aufgebaut werden mit einer Kamera.

00:13:40: Da machen wir ein Bild.

00:13:41: Das dauert zwar länger, aber es hilft unseren Leuten nachher, dass sie zumindest in Hand von einem Bild sehen können.

00:13:47: Ich verstehe zwar nicht, was da steht, aber ich weiß, das sieht aus... wie das auf dem Bild.

00:13:52: Und ich ist dann einfach auch einlagere, weil wenn ich das falsche Produkt mal einlagere, dann wird der Kunde das falsche zwangsweise erhalten.

00:14:00: Und das war so eines.

00:14:01: und anders waren dann einfach gewisse Messmittel, wo sie dann immer wieder zu den Kollegen die Qualitätssicherung gieren mussten.

00:14:06: Und da habe ich gesagt, ja, aber wie häufig konnten das vor?

00:14:08: Und dann habe ich gesagt, ja, das brauche ich schon mehrmals im Tag.

00:14:10: Das heißt, das hat Quatsch, wenn du jedes Mal hin und her läufst.

00:14:13: Also da kaufen wir dann ein paar Messmittel und dann liegen die bei euch am Arbeitsplatz und dann könnt ihr da schneller auch entsprechende Tätigkeiten ausüben.

00:14:22: Ein anderes war das dann unsere Teamleiter der Vorarbeiten, die hatten nicht wie ein eigenes Büro.

00:14:28: Und dann ist es natürlich laut und irgendwie auch nicht ideal, um wirklich konzentriert zu arbeiten.

00:14:32: Und ich sage dann, dann lass uns einfach so ein Container reinstellen in die Halle.

00:14:36: Und dann haben die da zumindest einfach ihren Raum, wo sie drin sitzen können, auch in Ruhe mal Telefonate führen können, Sachen organisieren können.

00:14:43: Und da war ich auch froh, dass da sage ich mal einfach, dass auch dann entsprechend gut angenommen wurde und auch einfach so sofort dann auch umgesetzt werden konnte.

00:14:51: Also wir mussten zuerst noch ein bisschen mit Platz schauen.

00:14:52: Aber mittlerweile, wenn ich heute da durchlaufe, dann sieht es wirklich richtig organisiert aus.

00:14:57: sehe ich auch, dass die Leute einfach mehr Spaß haben am Arbeiten, weil früher war es wirklich ein bisschen tätig spielen, weil es manchmal so chaotisch war.

00:15:05: Und das hat einfach geholfen, ein bisschen Struktur und Ordnung reinzukriegen.

00:15:09: Also eins hat es, der mir von dir in Erinnerung bleibt, den ich jetzt auch mehrfach bei dir gehört habe.

00:15:14: Ich zitiere einfach mal, viele Probleme entstehen nicht in der Fläche, sondern im Büro.

00:15:19: Find ich spannend, habe ich selbst auch schon erlebt.

00:15:23: Was hast du da geändert oder was habt ihr strukturell verändert, um mich, sagen wir die Problementstehung im Büro zu minimieren, dass sie auf der Fläche ordentlich arbeiten können oder die richtigen Informationen haben.

00:15:36: Also ein wichtiges Thema ist, dass man nicht nur den eigenen Arbeitsbereich kennt, sondern die Arbeitsbereiche darüber hinaus.

00:15:45: Und eines, was mir dann wichtig war, habe ich gesagt, wenn einfach neue Menschen zu uns kommen, dann ist mir wichtig, dass sie nicht einfach nur in der Abteilung angelehnt werden, sondern halt auch, wie ich, zwar nicht zwei Wochen, aber eine Woche in unser Lager gehen.

00:16:00: Weil dann kriegen sie eigentlich den bestmöglichen Gesamtüberblick.

00:16:03: Und dann, wenn sie nachher, wie das sage ich mal, in ihrer Abteilung sind und der Kunde vielleicht sagt, ich hätte ja gerne das Paket in der und der Art und Weise und er aber weiß vom Prozess her, kann ich das nicht.

00:16:14: Dann kann ich zum Kunden einfach nicht sagen, das kann ich nicht, sondern ich kann ihm erklären, wieso ich was nicht kann.

00:16:19: Und wenn es immer noch nicht glauben will, habe ich gesagt, dann lad doch den Kunden einfach in unser Lager ein, damit er das sieht, weil späten sie in dem Moment, wo Kunden bei uns im Lager waren, dann war bei allen immer der AHA-Effekt, jetzt verstehe ich, wieso ihr das so nicht umsetzen könnt.

00:16:34: Es ist nicht ein Nicht-Wollen, sondern ein Nicht-Können und ich kann ja nicht für jeden einzelnen Kunden eine Sonderlocke fahren.

00:16:39: Ja, absolut.

00:16:40: Und das hilft schon.

00:16:41: War das am Anfang so ein bisschen, gab es ein bisschen Gegenwind, als du diesen Vorschlag gemacht hast, dass jeder mal mit ins Lager geht oder waren alle begeistert?

00:16:48: Die Begeisterung hielt sich in Grenzen.

00:16:50: Also in Erseli natürlich, wie organisiert man das halt auch, auch natürlich für die Personalabteilung und dann natürlich auch fürs Lager, weil die müssen ja auch sich um diese Leute irgendwie kümmern.

00:17:00: Aber mittlerweile hat sich das einfach irgendwie so eingespielt und ich glaube, dass mittlerweile diese Silo-Denken stark reduziert wurde.

00:17:08: Es ist noch nicht komplett weg, aber ich spüre schon, dass das einfach sich immer mehr einfach so in den Hintergrund drängt.

00:17:17: Ein wichtiger Part war wahrscheinlich auch, dass die Du-Kultur, die du eingeführt hast, relativ zeitnah.

00:17:20: Warum war dir das so wichtig und wie hast du das am Alltag verankert?

00:17:24: Also sehr zeitnah war es nicht.

00:17:26: Das hat schon ein paar Jahre gedauert.

00:17:27: Also ich habe es relativ früh mal angesprochen.

00:17:29: Mit den Führungskräften habe ich da einfach eine anonyme Umfrage gemacht, weil Also was ich nicht will, ist einfach irgendetwas überstülpen und sagen so und jetzt sind wir alle Pädou und wir haben uns alle lieb.

00:17:39: Das wollte ich nie.

00:17:41: Aber mich

00:17:42: hat dann doch erstaunt, dass es ziemlich fifty-fifty war.

00:17:48: Und da dachte ich, okay, wenn wir doch noch so viele haben, die das eher noch schwierig sehen, dann habe ich für mich erkennen müssen, dann ist wahrscheinlich der Moment noch nicht so richtig da.

00:18:00: Also ich habe dann das einfach nochmal... einen guten Jahr einfach so ein bisschen weiterlaufen lassen.

00:18:05: Aber es hat schon immer einfach an mir so ein bisschen genagt, weil wieso ich das wollte, ist jetzt weniger einfach, dass wir alle per Du sind, aber wo ich da angefangen habe, gab es sowohl als auch.

00:18:15: Und das war für mich unglaublich schwierig.

00:18:17: Weil ich finde es schwierig, wenn ich mit gewissen Menschen per Du bin und mit anderen nicht, dann aus meiner Sicht ... kreiere ich da auch in der Zweiklassengesellschaft und heisst vielleicht, wieso darf er jetzt den Dutzern und wieso den jetzt nicht?

00:18:30: und sogar innerhalb von Abteilungen haben sich gewisse Kolleginnen und Kollegen gesitzt.

00:18:35: Gut, jetzt muss ich sagen, in den Niederländern die Dutzern e-pässe, die Schweiz auch eher, da bin ich wahrscheinlich einfach kulturell anders geprägt und die hier archieren werden in diesen beiden Ländern weniger stark gelebt.

00:18:46: Aber für mich war einfach dieses Gemischte war für mich das schwierig.

00:18:50: Und nicht, weil wir sitzen oder duzen.

00:18:52: Wenn wir konsequent alle sitzen, dann geht das auch.

00:18:54: Aber wenn ich einfach das mische, dann schaffe ich.

00:18:57: Und das habe ich ab und zu einfach schon noch ein bisschen so indirekt gespürt.

00:19:00: Und man merkt, ja, mit denen ist man dann per Du, mit denen ist man dann per Sie.

00:19:03: Und ich finde es schwierig.

00:19:06: Ja.

00:19:07: Und dann habe ich gesagt, ich möchte jetzt einfach ausprobieren und habe dann das aber nicht das Zwang gemacht.

00:19:11: Ich habe gesagt, wir von der Geschäftsleitung bieten allen an, ihr dürft uns ab sofort duzen.

00:19:18: Ihr müsst aber nicht.

00:19:21: Wenn ihr uns nicht duzen wollt, dann ist das absolut in Ordnung.

00:19:25: Sagt das uns einfach.

00:19:27: Und dann sitzen wir euch bei Gewissen auszubilden und waren dann lustig.

00:19:30: Die haben gesagt, bitte duzen sie mich, aber ich kann sie nicht duzen.

00:19:36: Dann gesagt, finde ich lustig, aber das ist für mich auch in Ordnung.

00:19:39: Und das war mir wichtig, dass man sich nicht irgendwie dazu genötigt fühlt, ich muss jetzt.

00:19:43: Und wenn ich es nicht tue, dann ... werde ich irgendwie anders ein Kategorisiert.

00:19:48: Und ich finde das absolut in Ordnung, wenn gewisse Menschen, da auch gewisse Eltern habe ich, die einfach sagen, ich kann das nicht.

00:19:54: In meinem Kopf, Chef, wird einfach gesitzt, habe ich gesagt, ist alles okay.

00:19:58: Ich möchte einfach wissen, darf ich sie dutzend oder soll ich sie sitzen?

00:20:02: Ist für mich beides in Ordnung.

00:20:03: Und das hat nichts damit zu tun, ob ich jetzt einen anderen mehr mag oder weniger.

00:20:06: Ich möchte einfach, dass die Leute in der alten Weise, wie sie mit mir am liebsten kommunizieren, sich wohlfühlen.

00:20:11: Und bei gewissen ist es halt, dass sie ... Und bei anderen ist es halt, sie sitzen mich, ich darf sie dutzen.

00:20:16: Und andere, da ist es halt, dass du du.

00:20:19: Ja, somit hast du die zwei Klassengesellschaft aufgelöst und hast einen Wohlfühlatmosphäre kreiert, also wenn ich das so sagen kann.

00:20:27: Vielleicht Wohlfühl nicht, aber ich habe schon einen Eindruck, dass wir ein bisschen anders miteinander reden.

00:20:32: Also dass man irgendwo vielleicht auch Themen anders irgendwie miteinander anspricht.

00:20:39: Also ich glaube, wenn man heute die Leute fragen würde, würden sie sagen, es war gut, dass sie es gemacht haben.

00:20:44: Und im Großen und Ganzen, die Mehrheit nimmt es eigentlich sehr gerne an.

00:20:49: Und wenn ich jetzt mal betriebswirtschaftlich sehe, woran mest ihr, dass Kultur wirkt?

00:20:54: Zum Beispiel Geschwindigkeit, Qualität, Fluktation, Kundenfeedback.

00:20:59: Was sind da eure KPI's?

00:21:00: oder wie mest ihr, dass die Kultur sich erfolgreich geändert hat?

00:21:05: Ja, es ist immer schwierig, wie mäßig Kultur, also wir machen zum einen natürlich interne Umfragen, also Mitarbeiterumfragen, wo wir zum einen halt so ein bisschen wissen wollen, wie es unseren Mitarbeitenden geht.

00:21:16: Wir haben auch dann das erste Mal vor ein paar Jahren auch vorgesetzten Befragungen gemacht, also anonym.

00:21:21: Das heißt, ich sage, wir vorgesetzt, wir werden ja tagtäglich oder nicht tagtäglich, aber jährlich mindestens einmal unsere Mitarbeitenden.

00:21:29: Unsere Mitarbeitenden sollten aber genau dasselbe Recht auch haben.

00:21:32: Und das zwar anonym, damit einfach hier auch nicht irgendwo jemand Angst haben muss, ja, wenn dann mein Chef weiß, dass ich da kritisch was geäußert habe.

00:21:41: Und daran erkenne ich schon eineseits das Feedback aus diesen Umfragen, die Krankheitsquote ist für mich auch immer ein guter Indiz, plus die Home Office Quote.

00:21:52: Es zeigen sich doch immer wieder interessante Parallelen.

00:21:55: Wenn man sieht, man hat noch hohe Krankheitsquote, die Homeoffice-Quote ist relativ hoch und dann schaue ich mir die vorgesetzten Bewertung an, dann sieht man manchmal, dass dort, wo vielleicht die Vorgesetzten nicht sehr gut bewertet wurden, tendenziell die Homeoffice-Quote eher höher ist oder die Krankheitsquote ein bisschen höher.

00:22:15: Und das zeigt halt, dass ich als Führungskraft, ich wirke ja täglich, das ist ja wie als Eltern ja auch.

00:22:20: Und wenn da kein gutes Verhältnis ist, dann spiegelt sich das automatisch auch in der Zusammenarbeit wieder.

00:22:28: Und deswegen sind mir diese Umfragen intern natürlich wichtig, ob wir wirklich hier ein Führungs- und vielleicht auch ein kulturelles Thema haben.

00:22:38: Und nach außen besuche ich auch regelmäßig unsere wichtigen Kunden, um zu meinen natürlich zu verstehen, was bewegt unsere Kunden.

00:22:45: Und dort merke ich schon, dass ich mir die Zeit nehme, dass die Kunden das Extrem schätzen.

00:22:52: Selten kommt wirklich das Chef von einem Zuliefer vorbei und wenn, dann ist es, weil wir ein Problem haben oder weil sie was verkaufen wollen.

00:22:59: Aber dass sie einfach kommen und verstehen möchten, was mich einfach beschäftigt und wie ihr uns vielleicht in die Situation unterstützen könnt, das haben wir äußerst selten.

00:23:09: Und ich glaube, das macht vielleicht unsere Art, wie wir Geschäfte machen mit unseren Kunden aus.

00:23:15: Klar wollen wir was verkaufen.

00:23:17: Aber ich muss zwar mein Gegenüber verstehen.

00:23:19: Und wenn ich es verstehe, dann weiß ich, habe ich was, was ich ihm gutes tun kann.

00:23:23: oder kenne ich vielleicht jemand, der da einfach besser geeignet wäre.

00:23:27: Und dieses offene Gespräch, und das wird mir auch oftmals einfach dann wiedergegeben, einfach, ihr seid sehr nahbar, ihr, wir haben echt das Gefühl, ihr kümmert euch um uns, weil... Technologie wird das nie ersetzen können, auch wenn ich ein großer Fan von Technologie bin, aber im Endeffekt kaufen Menschen von Menschen und die machen meiner Meinung nach immer den finalen Ausschlag.

00:23:47: Ja, ist so, ist so.

00:23:50: Das hört sich sehr gut an, aber ich bin auch der Überzeugung, dass Kulturwechsel gewisser Reibung erzeugt.

00:23:56: und was mich nochmal persönlich interessiert, wie gehst du selbst mit Kritik um?

00:24:01: die du sicher auch bekommen hast.

00:24:03: Und wie stellst du es sicher?

00:24:04: Und das finde ich eigentlich ein ganz wichtiger Punkt, dass das Feedback direkt bei dir ankommt.

00:24:10: Oder dass die Leute dann dir das auch sagen, was ja wirklich, ich glaube ein höheres Gut ist, wenn man das von seinen Leuten direkt übermittelt bekommt.

00:24:18: Wie stellst du es sicher, dass es bei dir ankommt?

00:24:20: Und zum anderen, wie gehst du dann mit der Kritik um, um es nochmal zusammenzufassen?

00:24:25: Also grundsätzlich, ich meine, Kritik hat ja keine wirklich gehen, wenn man ehrlich ist.

00:24:30: Aber ich will mal sagen, ich würde es eher als Feedback bezeichnen.

00:24:35: Jeder braucht es ja, und da hilft mir wahrscheinlich wieder so mein sportlicher Ehrgeiz, dass beim Sport mache ich auch nichts anderes.

00:24:44: Also ich bin ein, ich setze mich immer ziele.

00:24:46: Und wenn ich die nicht erreiche, danach erregt mich das, aber dann möchte ich verstehen, wieso habe ich es nicht erreicht?

00:24:52: Habe ich falsch trainiert?

00:24:54: War ich irgendwie nicht konzentriert?

00:24:56: Beim Geschäft ist es ja genauso.

00:24:58: Und was ich aber hier merke, und das finde ich ein bisschen schade in Deutschland, wird die Hierarchie halt schon noch sehr stark gelebt.

00:25:04: Bei mir ist die Tür immer auf, jeder kann mich anrufen, jeder kann reinlaufen und wenn ich Zeit habe, dann nehme ich mir die.

00:25:10: Aber auch wenn ich die Leute direkt anspreche, dann merke ich schon noch, dass es für viele einfach unglaublich schwierig ist, den Chef zu kritisieren.

00:25:19: Und ich finde das so schade.

00:25:21: Aber das braucht vielleicht auch noch ein bisschen Zeit, weil auch wenn ich jetzt fünf Jahre da bin, aber fünf Jahre sind natürlich eine kurze Zeit, ich meine, der Dr.

00:25:28: Seil war auf vierzig Jahre bei der Firma, mit ihm kann man auch überall das Leben haben, wir sind einfach eine andere Generation.

00:25:34: Und da habe ich einfach gemerkt, ich muss den Leuten einfach die Zeit geben, ich spreche es schon immer an, aber ich merke trotzdem, die Leute tun sich wirklich schwer.

00:25:45: Es gibt die Jüngeren, die trauen sich eher, das finde ich echt toll.

00:25:47: Da hatte ich letztens in meinem Planungsgespräch auch irgendwo in einem jüngeren Kollegen Nachdengespräch kam er dann zu mir.

00:25:53: Und weil da habe ich irgendwie Flapsig irgendwas gesagt und das hat ihn halt ein bisschen getroffen.

00:25:57: Und dann habe ich gesagt, hey Hans, ich möchte dir da etwas sagen, mich hat das da getroffen.

00:26:01: Ich bin froh, dass du mir das sagst, weil das habe ich so einfach, ich wollte das auf keinen Fall, aber dann kann ich das auch einfach einschätzen, oder wenn ich mit dir einfach über gewisse Themen rede.

00:26:11: Aber es sind wenige, die das so direkt machen.

00:26:14: Ich hoffe es natürlich, dass das mehr und mehr wird und dass man einfach da auch mutige wird.

00:26:19: Aber ich glaube, da braucht es einfach noch ein bisschen Zeit, dass die Leute halt auch sehen, ja, wie bin ich so drauf?

00:26:24: Und ja, vielleicht ist halt ein Grund, wieso man da noch nicht so mutig geworden ist, weil vor mir gab es schon zwei andere Geschäftsführer, die, sag ich mal, den Versuch auch gewagt haben.

00:26:35: Und das habe ich am Anfang sehr stark gespürt.

00:26:38: Wie lange wird der wo bleiben?

00:26:39: Jetzt bin ich fünf Jahre mittlerweile, glaube ich, schon in den meisten Köpfen das so gesagt.

00:26:45: Ich glaube, der bleibt jetzt doch.

00:26:47: Wenn man jetzt als Manager unterwegs ist wie du oder als Manager erfolgreich ist, wir haben vorhin auch darüber gesprochen, was gut ist, wenn man Menschen einstellt, was mich interessieren würde, welche Prinzipien gelten für dich, wenn du dich von Menschen trennst, die ich sage mal nicht zu dir zum Unternehmen passen, die einfach in Summe dem Unternehmen nicht gut tun oder nicht erfolgreich sind.

00:27:12: Zu meinem finde ich ganz wichtig, dass die Leute, oder dass den Leuten wirklich klargemacht wurde, wo sie stehen.

00:27:20: Und jeder Mensch hat eine zweite Chance verdient.

00:27:21: Was es schwierig finde ist, wenn irgendwo an mich herangetragen werden, ja, wir müssen uns von der ente Person trennen.

00:27:29: Und dann sage ich, ja, weiß die Person denn um die Differenzen.

00:27:33: Also hat man der Person mal ganz klar gesagt, was denn nicht passt, und hat man der Person eine zweite Chance gegeben, weil das hat jeder Mensch verdient.

00:27:43: Da gibt es durchaus schon noch Verbesserungspotenzial, weil ich glaube, jemanden zu kritisieren ist nie ganz einfach.

00:27:49: Aber das Vogelsetz ist einfach meine Pflicht.

00:27:51: Wenn ich mit irgendetwas nicht zufrieden bin, dann muss ich es ansprechen, aber auf eine wertschätzende Art.

00:27:56: Einfach sagen, das ist mir aufgefallen.

00:27:59: Das kann ich auf Dauer so nicht weiter akzeptieren.

00:28:01: Ich erwarte von dir das bis dann und dann du.

00:28:05: an die Arbeit ist und wir setzen uns in drei Monaten wieder zusammen.

00:28:08: Und wenn es dann noch nicht geklappt hat, dann ist es ja was anderes, aber dann weiß auch die Person, was auf einen zukommt.

00:28:14: Und dann fällt man nicht aus allen Wolken.

00:28:15: Und das finde ich schwierig, wenn man mal Leute, die vielleicht zehn, fünfzehn Jahre dabei sind und man dann irgendwie sich trennen muss und dann, wenn man danach erhört, ja, die Person hat eigentlich schon lange nicht mehr gepasst, dann sage ich, das ist aber eigentlich nicht in Ordnung.

00:28:30: Weder für die Person noch für das Unternehmen.

00:28:32: Also das finde ich, und da bin ich halt schon einer, der sagt, man sollte einfach wirklich schon frühzeitig, einfach wenn man merkt, etwas stimmt nicht, das ansprechen, dann miteinander zielevereinbaren.

00:28:44: Und wenn man merkt, es geht auseinander, dann hat das nichts zu tun mit der Person als Mensch, sondern einfach, dass einfach wir als Unternehmen mit der Art und Weise, wie diese Person sich einbringen will, entweder uns über die Zeit auseinandergelebt haben.

00:29:00: aber deswegen nicht die Person, als Person schlecht ist.

00:29:02: Also das ist mich ganz wichtig, nicht, dass ihr besonders das Gefühl kriegt.

00:29:06: Ich bin das Problem, sondern einfach Menschen verändern sich auch und auch Unternehmen, auch jetzt, wenn jemand mit der Technologie vielleicht nicht mehr so recht kommt und sagt, ich will auch nicht mehr und wir sagen, aber für diese Aufgabe ist es zwingend wichtig.

00:29:19: Und dann finde ich es auch richtig zu sagen, wenn du dich weigelst und das aber zu deinem neuen Job gehört, dann wird das auf eine Trennung hinauslaufen.

00:29:26: Dann glaube ich, dann kann eine Person besser damit umgehen, weil Ich glaube, das ist ja privaten auch.

00:29:31: Wenn man sich trennt und eigentlich gar nicht weiß, wieso es so eine Trennung geführt hat, ist es auch viel schlimmer, wie wenn ich weiß, okay, das ist der Grund und dann entweder arbeite ich daran oder ich suche mir halt einen Arbeitgeber, der halt vielleicht mit dieser Art dann umgehen kann, oder?

00:29:43: Ja.

00:29:43: Wo hast du denn diese Art von Führung gelernt?

00:29:47: Du bist sehr klar, aber du bist auch total empathisch.

00:29:49: Also was sind denn so deine Führungsprinzipien?

00:29:51: Was macht dich als Führungskraft

00:29:53: aus?

00:29:53: Ich glaube, zu meinen hat es vielleicht einfach mit der Reziehung zu tun.

00:29:56: Also ich habe wirklich ... Wunderbare Eltern, die einfach auch uns einfach, sagen wir mal, einfach dieses Art von einfach, wie man miteinander umgeht, schon auch in die Wiege gelegt haben.

00:30:09: Aber ich hatte schon auch das Glück, dass eigentlich bei allen Chefs, obwohl ich es eigentlich nicht als Chefs bezeichnen will, aber ich sage mal, Leute, die mich geprägt haben in meinem Leben, ob das jetzt bei der Surfstation ist, ob das bei der Firma Bossert war, da hatte ich das Glück, dass ich immer wieder Vorgesetzte hatten.

00:30:27: In denen ich wirklich ein Vorbild gesehen habe, habe ich gesagt, aber ich finde das echt toll, wie die das machen.

00:30:31: Und ich musste mich ja da auch immer wieder verändern.

00:30:33: Und ich habe mich da auch immer wieder mal halt gegen gewisse Dinge entschieden und musste auch da oftmals einfach Entscheidungen fällen, hinter denen ich eigentlich nicht wie gestehen konnte.

00:30:43: Aber ich durch einfach die Vorgesetze gelernt habe, wie geht man auch mit solchen Dingen um?

00:30:48: Und das hat mir definitiv geholfen, vielleicht so ein Stück weit zu sein, wie ich bin, plus dann, wo ich dann meinen Master in Losan an der Business-Schule gemacht habe, da hatten wir auch einen Psychologen zur Seite gestellt gekriegt und der hat auch noch mal richtig tief so in der Gefühlswelt rumgekramt und so auch mir so ein bisschen aufgezeigt, wie ich mich halt verhalte und weshalb ich mich verhalte.

00:31:12: und nur schon dieses Wissen über sich selber hat mir schon geholfen.

00:31:17: sich mehr in das Gegenüber zu versetzen.

00:31:20: Hans, du sagst, führe dich selbst, bevor du andere führst, ein Satz, das ich auch kenne, das ich auch absolut unterstütze.

00:31:27: Was heißt es für dich ganz praktisch am Montagmorgen?

00:31:31: Ich würde sagen, dass ich ein sehr strukturiertem Mensch bin.

00:31:35: Also das heißt, es fängt leider Gottes für meine Frau nicht am Montag an, sondern am Sonntagabend in der Regel, dass ich dann halt an den Rechnersitze und dann schaue ich mir die nächste Woche an.

00:31:47: Und dann überlege ich mir so ein bisschen, okay, muss ich gewisse Dinge frei von der Priorisierung verschieben?

00:31:51: Also ich schaue also die Wochentage an und was fällt wo wie an?

00:31:56: Bin ich für die Dinge gut vorbereitet, um einfach für mich da im Kopf schon ein bisschen einfach so durchzugehen.

00:32:02: Was muss ich vielleicht am Abend dann noch vorher irgendwie mir durchlesen, dass ich dann am nächsten Tag gut in einen Meeting reingehen kann?

00:32:09: Da versuche ich eigentlich schon nicht deswegen heran, sondern für mich, ich brauche das einfach, dass ich ein gutes Gefühl habe, dass ich weiß, Ich weiß, was nächste Woche auf mich zukommt.

00:32:19: Klar kommen immer viele ungeplante Dinge, aber ich bin schon ein Freund, der sagt, ich möchte eigentlich der Herr über die Arbeit sein und nicht die Arbeit ist der Herr über mich.

00:32:27: Das klappt immer?

00:32:28: Nein.

00:32:31: Das wäre schön, wenn es immer klappt.

00:32:33: Aber ich versuche es dann immer am Abend wieder ein Stück weit gerade zu biegen.

00:32:36: Also ich mache am Abend immer so, lass ich den Tag so oder wie passieren und ... Ich habe also meine technischen Helferleihen und schaue da, was habe ich mir eigentlich vorgenommen und was habe ich nicht erreicht.

00:32:47: Und dann kann es sein, wenn es was Wichtiges ist, dann mache ich es auch trotzdem noch, egal wie spät es ist, oder dann schiebe ich halt Dinge vom nächsten Tag um, wo ich sage, das war mir jetzt eigentlich wichtig, damit ich das dann halt irgendwie machen kann.

00:32:58: Aber das ist für mich schon so ein Ritual, einfach am Abend nochmal drüberschauen, weil ich bin nicht einer, der einfach ... Planlos einfach durch die Woche läuft und dann ist es Freitag und dann sage ich tolles Wochenende.

00:33:09: Aber das ist bestimmt ein Schweizer Anteil in dir, oder?

00:33:11: Ja, weil viele fragen, du bist ein Schweizer oder ein Holländer?

00:33:14: Anhören du es?

00:33:15: Und ich definitiv bin Schweizer.

00:33:17: Also ich würde sagen, ich arbeite, oder die Arbeitsweise ist sehr stark Schweizerisch geprägt, aber die Gefühls- und die emotionale Seite ist das.

00:33:27: ist hundertprozent niederländisch.

00:33:28: Was

00:33:29: ist denn der Unterschied, also von der Gefühlslage schweizerisch und zu niederländisch?

00:33:33: Hört sich jetzt vielleicht ein bisschen hart an, aber ich würde sagen, die Schweizer sind im Vergleich zu den Niederländen Spaß befreit.

00:33:39: Bei den Niederländen ist halt schon so das Thema Arbeit muss Spaß machen.

00:33:45: Und da gibt es auch so einen Begriff Borel, nennt man das, das ist so nach der Arbeit, dann trifft man sich und dann trinkt man noch was und lässt einfach so ein Arbeitsalltag ausklingen.

00:33:54: Und das ist ganz das Wichtigste.

00:33:56: Das merkt man auch in den Business-Settings.

00:33:58: Da wird immer auch wieder mal gelacht.

00:34:02: Die Niederländer sind definitiv die besseren verhandelt.

00:34:03: Die sind relativ hart im Verhandeln.

00:34:06: Aber der Spaß kommt trotzdem nicht zu kurz.

00:34:07: Und das ist das, was ich manchmal auch ein bisschen vielleicht hier vermisse, wo ich den Eindruck habe, es ist zu verbissen auf Arbeit.

00:34:15: So schaffe, schaffe Häuslebau.

00:34:17: Ich meine, die Honende wollen auch, die Niederländer wollen auch arbeiten, Geld verdienen.

00:34:22: So diese Kombination, aber es muss unbedingt Spaß machen.

00:34:25: Wir können hart miteinander kämpfen, aber das hat jetzt nichts damit zu tun, dass ich danach mit ihr nicht mehr rede.

00:34:31: Und oftmals hier, wenn man einander vielleicht zu hart an den Karren fährt, dann kann man manchmal schon Gefahr laufen, dass das dann vielleicht noch ein bisschen nachhört.

00:34:39: Und das ist dort nicht.

00:34:41: Und ich glaube, diese Kombination ist vielleicht dann diese spannende, dass so dieses von den Emotionen her halt eher das niederländische durch ringe.

00:34:49: Und aber die Art und Weise, wie ich Themen angehe, da bin ich Ich glaube schon sehr stark Schweizerisch geprägt.

00:34:54: Eine

00:34:54: gute Mischung anscheinend.

00:34:56: Hans, ich würde gerne mit dir mal konkret bei Keller und Kallenbach einsteigen und einfach mal von dir erfahren oder mit dir rausarbeiten, welche Branche gibt euch gerade am meisten Rückenwind?

00:35:09: Ist es Automotive, ist es Maschinenbau oder ist es die Bahn oder was ganz anderes?

00:35:16: Und wenn, dann wäre es schön, wenn mir das warum.

00:35:19: euch die Branche Rückenwind gibt, noch vielleicht erklärst oder noch was du zusagst?

00:35:24: Also ja, Rückenwind gibt es wenig momentan, aber es gibt eine Branche und du hast sie angesprochen, das ist die Bahnbranche.

00:35:31: Die Bahnbranche, die läuft wirklich sehr, sehr gut.

00:35:34: Das hat aber einfach schlichtweg mit dem Charakter der Industrie zu tun, weil das sind Langfristprojekte, das heißt ein Zug wird ja nicht einfach wie ein Auto halt, zwar auch Linienfertigung, aber nicht über Nacht gebaut, das sind halt wirklich Verträge, die über fünf, zehn Jahre laufen und dann kommen die ganzen Serviceverträge.

00:35:49: Also das sind wirklich sehr, sehr langfristige Verträge und da sind wir in Europa sehr gut aufgestellt und gewinnen immer wieder halt auch für uns wichtige Ausschreibungen.

00:36:00: und deswegen zum einen, weil wir neue Projekte gewinnen, aber auch die Projekte, die wir schon betreuen, dass dort dann halt neue Züge nachbestellt werden und das hilft uns nachher immer wieder.

00:36:12: Also von dem her haben wir Momentan die größte Freude schon mit der Bahn-Benoche.

00:36:16: Das ist absolut, kann man so sagen.

00:36:18: Und das wird auch noch ganz, ganz lange anhalten.

00:36:21: Also vor allem auch, wenn man Richtung Ausland schaut, Amerika hat ja infrastrukturell noch unglaublich viel Nachholpotenzial.

00:36:27: Da sind wir ja in Europa schon relativ weit, aber auch in Europa möchte man ja so ein richtiges Hochgeschwindigkeitsnetz aufbauen.

00:36:34: Und da wird es natürlich nicht nur Züge brauchen, sondern auch Signaltechnik und alles andere.

00:36:38: Und der Unterhalt ist ja auch für die... Bahnproduzenten ein sehr, sehr lukratives Geschäft geworden.

00:36:44: Und früher haben wir oftmals die Bahnbetreiber den Unterhalt gemacht.

00:36:47: Und da merke ich, das fängt jetzt auch an zu wechseln, dass halt die Siemens und Alstom sozusagen, wir liefern nicht nur den Zug, sondern wir machen auch den Unterhalt.

00:36:55: Wir garantieren, dass der Zug halt auch immer einfach im Einsatz ist.

00:36:59: Und davon profitieren wir natürlich dann auch, wenn wir schon erst aus Rüste sind, der beim Zugsbaum mit dabei war, dann ist es neuliegend, dass man auch versucht, natürlich hinter der Handstandhaltung auch mit dabei zu sein.

00:37:10: Ihr habt ja international viele Standorte, jetzt würde ich gerne mal auf diesen neuen Markt z.B.

00:37:13: Indien schauen.

00:37:14: Was habt ihr denn gelernt, was man sozusagen eins zu eins hier auch übertragen kann?

00:37:19: Aber das freut die Indien ein bisschen ein schwieriger Markt.

00:37:22: Ja, ich habe was herausfordern, das rausgesucht.

00:37:25: Wir können doch gerne auf einen anderen schauen.

00:37:28: Also die Indien sind sicher sehr, sehr gut im Improvisieren.

00:37:34: Das können wir definitiv von denen lernen.

00:37:36: Was wir auch von ihnen lernen können, ist, sie sind... unglaublich wissenshonrig und wissensdursig, aber generell die asiatischen Regionen, China genauso.

00:37:44: Also die jungen Menschen, die wollen natürlich weiterkommen, die wollen Karriere machen und die investieren wirklich Zeit und Geld in ihre eigene Ausbildung, weil die möchten halt zwingend ein besseres Leben haben wie ihre Eltern und nehmen das oftmals selbst in die Hand.

00:37:59: Also wenn ich da eine meine Schulung anbiete, dann ist er unglaublich glücklich.

00:38:05: Und hier ist es eher, ich muss jemand schon fast dazu verdonnen und dann, wenn, dann sollte die Schulung aber dann sicher während der Arbeitszeit gemacht werden dürfen.

00:38:11: In Indien und in China muss ich das gar nicht fragen.

00:38:13: Wenn ich sage, ich zahl dir irgendeinen Kurs, dann machen die den am Abend oder am Wochenende.

00:38:18: Nicht, dass ich das jetzt hier erwarte, aber das ist einfach so ein bisschen der Unterschied, wo man merkt, da ist einfach wirklich so, diese sich will unbedingt, einfach es mal besser haben wie meine Eltern, weil dieser Treiber ist so unglaublich stark.

00:38:30: Und das fasziniert mich halt immer, wie einfach diese jungen Menschen einfach Ja, immer sich weiterentwickeln wollen.

00:38:38: Aber es ist natürlich auch die Herausforderung als Arbeitgeber, wie halte ich denn solche Menschen?

00:38:42: Weil es hat natürlich ganz, ganz viele, die natürlich genau solche Leute wollen.

00:38:46: Da kommt dann das andere.

00:38:47: Loyalität ist da dann halt nicht so hoch.

00:38:50: Weil wenn Sie halt die Chance sehen, dass ich halt irgendwie auf der anderen Straßenseite für ein paar Rupien im Monat aufarbeiten kann, dann tue ich das, weil denen geht es natürlich wirklich einfach in Eseline drum.

00:39:01: mir Geld zu verdienen, weil oftmals die ja auch dann die ganze Familie auch wirklich mit ernähren.

00:39:07: Das existenziell

00:39:07: bei den... Und

00:39:08: das ist natürlich schon so da, deswegen muss man vorsichtig sein, wenn man sagt, die sind nicht loyal und die wechseln ja, dann darf man nicht einfach so pauschalisieren, weil ich finde es ja toll, dass diese jungen Menschen sagen, wenn ich mal viel verdiene, dann bin ich der Ernährer der Familie.

00:39:23: Das würde ich hier keiner machen.

00:39:24: Hier ist auch, wenn die Eltern alt werden, so ab ins altes Heim, möglichst nichts zu tun haben.

00:39:28: Das Staat soll für sie sorgen.

00:39:30: Und dort ist es ganz normal.

00:39:32: Am Anfang waren die Eltern für mich da.

00:39:34: Und wenn ich dann mal ins Arbeits- und Berufslegerin einscheige, dann bin ich für meine Eltern da.

00:39:39: Und das ist eigentlich ein wunderschön, also ich finde es ein wunderschön, dass das so ist.

00:39:43: Und ich finde es schade, dass es in Europa ein bisschen verloren gegangen ist.

00:39:45: Aber so da finde ich, da können wir von der asiatischen Ländern schon noch was lernen.

00:39:50: Welcher

00:39:50: ist denn der spannendste Markt für dich?

00:39:52: Oder überraschendste?

00:39:54: Ich finde Europa, ehrlich gesagt, macht mir am meisten Spaß, aber hat natürlich sicher auch mit den geopolitischen Situationen zu tun.

00:40:00: Also, China ist natürlich schwierig, auch rein einfach von der Regierung.

00:40:04: Amerika finde ich aus dem Markt super spannend, aber nicht unter der aktuellen Führung.

00:40:09: Aber auch das wird sich ändern.

00:40:11: Also, jeder Mensch ist mal passé und von dem finde ich, was das Wachstumspotenzial anbelangt, finde ich Amerika definitiv hoch attraktiv.

00:40:19: Aber auch in Europa bin ich felsenfest überzeugt, dass Europa so viel mehr Chancen hat.

00:40:24: und da sehe ich ehrlich gesagt auch die große Hoffnung, dass auch durch dieses immer mehr abschotten, wenn Europa lernt, dass wir eigentlich innerhalb von Europa so viel mehr Geschäft miteinander machen können und wir müssen ja nicht immer alles nur exportieren nach China und nach Amerika, wenn wir einfach innerhalb von Europa anfangen unsere Produkte wieder untereinander zu verkaufen, glaube ich schon, dass das jetzt eine Chance ist, aber es ist natürlich schwierig, weil man natürlich ganz viele kleine Königshäuser, wo jeder Moment dann halt immer auch noch nur für sich schaut.

00:40:55: Aber wenn die sich mal halt zusammenraufen würden und sagen würden, so, und jetzt machen wir halt make Europe great und wir machen halt innerhalb von Europa mehr Geschäft, glaube ich schon, dass da die Wirtschaft durchaus profitieren kann.

00:41:07: Ich würde gerne direkt auf die Familie springen und zwar Den Part haben wir für den Schluss nochmal aufgewogen, weil du den im Vorgespräch auch so hervorgehoben hast.

00:41:15: und die Familie, die natürlich total wichtig ist.

00:41:18: Ihr habt ja als Familie entschieden, am Wohnort zu bleiben.

00:41:20: Das heißt, du bist viel unterwegs.

00:41:22: Wie organisiert ihr euch und was hilft euch da im Alltag?

00:41:25: Das ist ja auch mal spannend für andere Führungskräfte, denen es da ähnlich geht.

00:41:29: Ich glaube einfach halt, zum einen natürlich viel miteinander reden.

00:41:33: Aber was es bei mir natürlich ein bisschen einfacher macht, es war schon immer so.

00:41:37: Das heißt, meine Kinder, wo sie auf die Welt kamen, war auch da ich nicht ein Papa, der permanent da war.

00:41:43: Das heißt, zum einen kennen die Kinder das gar nicht, dass irgendwie jeden Abend der Papa reißt.

00:41:48: Meine Frau genauso hat mich kennengelernt, auch in der Phase, wo ich in einem anderen Land gelebt habe, wie sie.

00:41:53: Das heißt, wir haben uns da auch nur sporadisch gesehen.

00:41:56: Von dem her ist das natürlich eine einfache Situation, wie wenn man jetzt irgendwie zusammenkommt.

00:42:01: Und man war immer fünf Tage die Woche oder sieben Tage bei Samern.

00:42:03: Und auf einmal ist das nicht mehr möglich.

00:42:06: Das ist sicher viel, viel schwieriger.

00:42:08: Von dem her würde ich sagen, sind die Voraussetzungen natürlich für mich in der Hinsicht ein bisschen einfacher.

00:42:14: Was aber sicher aufgeholfen hat, bevor ich dann von meinem letzten maligen Abegeber zu Kellogg-Halmbach gewechselt war, hatte ich ein Wettbewerbsverbot und durfte einige Monate nicht arbeiten.

00:42:22: Und da haben wir dann als Familie entschieden, wir nehmen die Kinder von der Schule und wir reisen gemeinsam, waren dann ein paar Monate in Neuseeland.

00:42:28: Und wenn man dann so lange auf engstem Raum einfach durchs Land reist, dann merkt man schon auch wirklich, was man aus Familie hat.

00:42:36: Wir haben ja die Kinder auch unterrichtet, also wir haben dann halt ein bisschen Lehrer und Lehrin gespielt, weil wir wollten halt, dass sie einfach trotzdem dann, wenn wir zurückkommen, wieder in die alte Klasse zurück einsteigen konnten.

00:42:46: Auch die Kinder haben für sich gelernt, wie wichtig eine gute Beziehung zwischen Bruder und Schwester ist.

00:42:53: Und ich glaube, das hat ... unglaublich geholfen.

00:42:56: und auch einfach die offene Diskussion, weil auch wo es dann wirklich darum ging, soll ich diesen Job annehmen oder nicht, da habe ich wirklich mit der Familie auch gesprochen.

00:43:04: Wenn ich diesen Job annehme, dann heißt das aber, ich bin die ganze Woche wirklich gar nicht mehr da.

00:43:10: Früher war ich einfach sporadisch mal da, weil ich kann diesen Job nicht machen, indem ich hin und her pendle, weil ich bin ja viel auf Reisen.

00:43:16: Das heißt, ich werde unter der Woche nicht mehr bei euch sein, sondern nur am Samstag und Sonntag.

00:43:23: Und da haben wir da einfach das wirklich abgewägt und führen da wieder.

00:43:26: Und ich habe aber auch ganz klar der Familie gesagt, wenn ich sehe, dass das einfach für die Familie nicht geht, dann wäre das für mich auch der Moment zu sagen, da muss ich hier auch die Konsequenz ziehen.

00:43:37: Weil die Familie ist für mich wichtiger, wie.

00:43:39: es gibt viele gute Jobs, auch wenn solche Chancen natürlich, vielleicht nicht once in a lifetime, aber sie ist selten vorkommen, aber nicht so.

00:43:46: trotz habe ich immer auch ganz klar signalisiert, sollten wir merken, dass uns das als Familie auseinander treibt.

00:43:53: dann werde ich hier entsprechend einfach dann auch die Konsequenzen ziehen.

00:43:56: Aber auch die Distanz hilft natürlich schon.

00:43:58: Also ich hätte jetzt nie einen Job angenommen, wo ich jetzt in einem anderen Land gewesen wäre, weil es kann ja immer mal was sein mit meiner Frau, mit meinen Kindern.

00:44:04: In eineinhalb Stunden wäre ich zu Hause.

00:44:07: Und das war mir schon wichtig.

00:44:08: Also für mich war es schon wichtig, ich möchte doch irgendwo sein, dass wenn was wäre, dass ich in einer relativ kurzen Zeit dann aber auch physisch greifbar wäre.

00:44:18: Ja, unsere Klassikerfrage zum Schluss.

00:44:21: Heute werde ich sie mal ein bisschen abwandeln, leicht abwandeln.

00:44:25: Was rätst du anderen Führungskräften mit Teenager-Kids, die ähnlich viel reisen wie du?

00:44:32: Ich glaube, ganz wichtig ist, dass man die Kinder wirklich auch einfach mit einbezieht.

00:44:38: in seinen Arbeitsalltag, dass sie einfach verstehen, was man da einfach zu bewältigen hat, aber genauso auch sich die Zeit nimmt, um die Welt der Kinder zu verstehen.

00:44:47: Und dann irgendwie für sich muss man im Endeffekt natürlich dann einen Weg finden, wie viel Zeit kann und will ich meinen Kindern schenken, was sind einfach für meine Kinder wichtige Anlässe und Events, wo es wichtig ist, dass halt der Papa mit dabei ist.

00:45:03: Und dass die Kinder aber auch verstehen, was sind vielleicht einfach gewisse Dinge, die kann halt der Papa noch nicht ändern.

00:45:11: Und ich glaube, wenn man das einfach schafft, dass man dort halt immer offen wieder über so Sachen reden, Und das kann man in jedem Alter, glaube ich, schon, dass einfach dieses gegenseitige Verständnis hilft dann eigentlich immer.

00:45:22: Also heute haben wir Gespräche, die sind ganz lustig, wo sie dann manchmal auch einfach zur Situation fragen wird.

00:45:27: Sie fragen auch mit Leuten Glassen, haben mich letztendlich mein Sohn gesagt, ja, wie machen wir denn das?

00:45:31: Gehen wir einfach hin und sagen, jetzt kannst du gehen.

00:45:34: Ich finde das irgendwie richtig bereichernd, wenn wir dann auf einmal jetzt irgendwie so Interesse kommen.

00:45:40: wie man damit umgeht oder wenn ich dann irgendwie zu einem Eskalationstermin bei einem Kunden bin und sage ja und wenn du da angeschrien wirst was machst du denn da?

00:45:47: und ich glaube da kann man eigentlich viel viel mitgeben wo dann die Kinder irgendwie auch so ein bisschen verstehen ja okay vielleicht verstehe ich jetzt wieso vielleicht da manchmal irgendwie gerade nicht so empfänglich ist weil vielleicht gerade wirklich ein wichtiges Thema hat und ein bisschen abwesend ist.

00:46:04: und ich glaube das ist einfach wichtig dass man da einfach offen auch drüber rät und sagt ich hatte echt eine eine harte Woche und Ich lege mich jetzt einfach mal schnell ein, zwei Stündchen hin und nachher komme ich mit dir raus, kicken oder so.

00:46:14: Also das, glaube ich, ist wichtig, oder?

00:46:16: Sehr gut.

00:46:17: Hans, ich sage vielen, vielen Dank.

00:46:19: Es hat riesig Spaß gemacht mit dir.

00:46:21: Schön, dass du da warst, dass du dir die Zeit genommen hast.

00:46:25: Und jetzt übergebe ich zum Schluss an die Jessica.

00:46:27: Also ich muss auch sagen, vielen, vielen Dank gerade auch, dass du uns so einen Einblick gewährt hast auch in deinem versündliches Leben.

00:46:32: Ich fand dich so empathisch,

00:46:34: so

00:46:36: sympathisch.

00:46:36: Also vielen, vielen Dank dafür.

00:46:38: Danke, dass du da warst.

00:46:38: Das war wirklich eine Bereicherung.

00:46:40: Sehr gerne, ich danke euch und es hat mir Spaß gemacht und jederzeit gerne wieder.

00:46:43: Sehr schön.

00:46:45: Vielen Dank.

00:46:45: Dominik auch vielen Dank.

00:46:46: Vielen Dank fürs Zuhören.

00:46:48: Und alle weiteren Infos, die stehen ja unten in den Shownotes und wir freuen uns schon auf das nächste Mal.

00:46:52: Bis dahin, alles Gute.

00:46:53: Tschüss.

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